Auf eigenen Füßen die Welt erkunden und das am besten gesund, oder: was Kinderfüße brauchen?
Kinderfüße haben eine eigene Form und Gestalt. Sie entwickeln sich mit der zunehmenden Aufrichtung. Die Grenze zwischen dem gesunden und dem kranken Fuß ist schmal. Und doch können wir viel dazu beitragen, für ihre Gesundheit zu sorgen.
Plattfüße sind erst eimal normal
"Weich und formbar, das zeichnet die kleinen Füße aus"
Bei einem Säugling bis irgendwann zwischen dem 12. Bis 18. Lebensmonat erscheint der Fuß recht platt. Dies ist dem Fettpolster unter der Sohle zu verdanken. Dies dient als Schutz der Strukturen beim Erlernen des Laufens.
Als Eltern ist es wichtig der Natur ihren Lauf zu lassen und keineswegs den inneren Zeitplan des Kindes durch das Forcieren des Aufrichtens zu stören.
Die Ausrichtung des Fußbettes beginnt
Zwischen dem 12. Und 18. Lebensmonat beginnt die sichtbare Ausbildung des Fußbettes und die Rückbildung der Fettpolster.
Durch eine Valgusstellung in der Knöchelgabel bildet das Kleinkind zunächst Knickfüße aus. Diese bilden sich spätestens zwischen dem 8. Und 10. Lebensjahr zurück.
Zusätzlich fallen die Kinder in eine X-Beinstellung. Diese hat anatomische, statische und funktionelle Gründe. Das Kind kann so stabiler stehen. Auch dies bildet sich im Alter von 7-8 Jahren von allein zurück.
Anatomische Besonderheiten - was bedeuten sie?
Das Thema Kinderschuhe sollte Beachtung geschenkt bekommen, wenn die Kinder anfangen zu laufen. Die Vertikalisierung des Bewegungsapparats bringt Anpassungen im Bereich der Muskeln und des Skelettsystems mit sich. Diese funktionellen Anpassungen ergeben sich aus neuen Belastungen für die Wirbelsäule, Becken und Extremitäten. Für die Füße bedeutet dies neue statische und dynamische Belastungen, die wiederum Anpassungen im Bereich der Muskeln, Bänder, Knorpel und Knochen mit sich bringen.
Welche Anforderungen gibt es?
Auf Grund des schnellen Wachstums braucht der Fuß im Schuh ausreichend Platz. Der
(Klein-) Kinderfuß wächst zwischen 15 und 20 mm pro Jahr, das entspricht 2-3 Schuhgrößen. Gut zu wissen ist auf jeden Fall, dass Kinder selten jammern, wenn die Schuhe zu klein werden. Es kommt oft vor, dass es viel zu spät auffällt. Es ist tatsächlich erschreckend, dass 2/3 aller Jugendlicher Fußdeformitäten auf Grund falscher und/ oder zu kleiner Schuhe zeigen.
Die Schuhe sollten zudem eine weiche Beschaffenheit haben, um den Fuß nicht zu sehr ein zu engen. Wenn ihr viel auf hartem Boden wie zum Beispiel Asphalt lauft, dann ist bei älteren Kindern eine stoßdämpfende Sohle zu empfehlen, die trotzdem den notwendigen Bodenkontakt des Fußes zulässt. Bei der Stabilisierung gilt, so viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Beste Voraussetzungen für gesunde Füße bietet das regelmäßige Training der Fußmuskulatur. Dies geschieht durch barfuß Laufen idealerweise auf Naturböden wie Wald, Wiese oder Sand und zusätzlich ist eine spielerische Fußgymnastik ein hilfreiches Gut.
Beim Schuhkauf solltet ihr also auf die passende Größe achten, sowie auf eine weiche Beschaffenheit von Sohle und Obermaterial. Beachtet auch immer eine Größenzugabe von 9-15mm, damit beim abrollen ausreichend Platz für die Zehen bleibt.
Falls eure Kleinen noch nicht laufen, könnt ihr trotzdem schon ein bisschen was machen. Lasst sie viel barfuß spielen und achtet darauf, dass Strumpfhosen eher zu groß als zu klein getragen werden. Idealerweise verzichtet ihr darauf (vor allem in der Trage), da sie die Füße viel stärker als Socken einengen und so im schlimmsten Fall in eine ungünstige Form bringen.
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